Mein Bruder Peter Maxin züchtet auf unserem Obsthof Wildbienen. Eine sinnvolle Ergänzung zur klassischen Honigbiene.
Wildbienen sind besonders effizient bei der Bestäubung von Obstgehölzen. Die gehörnte und die rote Mauerbiene haben als Pollensammler eine besondere Affinität zu Rosenholzgewächsen. Sie sammeln den Pollen in einem speziellen Organ am Bauch in der sogenannten Bauchbürste. Bei der Tätigkeit des Pollensammelns haben sie einen intensiven Kontakt zu den Blütenorganen der Obstblüten, sie leisten daher eine sehr viel bessere Bestäubungsarbeit als zum Beispiel die Nektar sammelnden Honigbienen. In der Fachliteratur wird ein Faktor 80 häufig genannt, der beschreiben soll, dass eine Wildbiene in der Bestäubungsleistung 80 Honigbienen ersetzen kann. In diesen Faktor ist nicht nur der häufigere, intensivere Kontakt mit den Blütenorganen, sondern auch eine höhere Blütenstetigkeit z.B. für die Apfelblüten eingeflossen. Als Blütenstetigkeit bezeichnen die Wissenschaftler, dass die Bienen nur wenig zwischen den Pflanzenarten (z.B. Apfel vs. Löwenzahn oder Klee) wechseln. Mauerbienen können im Gegensatz zu Honigbienen bereits bei Temperaturen unter 10°C effektiv in der Bestäubung von Obstblüten sein. Wenn früh morgens die Sonne scheint, sucht die Biene sich eine besonnte Oberfläche und lässt sich erwärmen. Einmal aufgeheizt, sorgt ein Wärmerückgewinnungssystem bei Fliegen für die notwendige Betriebstemperatur der Biene.
Für eine gute Bestäubungsergänzung empfehlen wir 500 Mauerbienenweibchen pro ha Apfelfläche.